Ein Objektiv zu wechseln macht nicht wirklich Spaß.
Zum einen ist das Handling lästig (Kameratasche auf, 2 Objektive und die Kamera managen, nichts verschmutzen, ...)
und zum anderen hat doch jeder einen Horror vor Staub auf dem Sensor.
Und das zurecht.
Es klingt trival, aber wenn man sich einmal einen Ablauf einprägt und auch einen Abend lang vor dem Fernseher im Stehen (!) trainiert, hat man schon soviel Routine, dass man häufiger zum passenden Objektiv wechselt,- auch nur für ein Bild.
1. Vorbereitungen
Sonnenblende und Objektivdeckel
Die Sonnenblende bei dem einen Objektiv zu demontieren und bei dem anderen zu montieren, sowie den Objektivdeckel für das eine Objektiv zu suchen und zu montieren und bei dem anderen abzunehmen und zu vertstauen sind unnötige Arbeiten.
In dem Beitrag "Objektivschutz" gehe ich darauf näher ein.
Eine fest installierte Gegenlichtblende aus Metall auf jedem Objektiv erspart obiges Handling schon komplett.
Objektivmarkierung
Es gibt endlos viele Möglichkeiten das Objektiv falsch in die Hand zu nehmen und dann drehen zu müssen, und das in einer Hand weil die andere die Kamera hält. Unnötige Sturzgefahr.
Was ich wissen will, ist, welche Stelle des Objektives oben sein muß, wenn ich es auf das Bajonett der Kamera stecke, und das auch nachts.
Bei mir hat jedes Objektiv dort einen Punkt aus flureszierenden neongelben Nagellack bekommen.
So nehme ich das Objektiv immer gleich so in die Hand, wie es zum Anbau schnell aufgesteckt werden kann.
2., Fall eins: ein längeres Objektiv soll montiert werden
Ich wechsle meine Objektive grundsätzlich immer gleich, wegen der Routine und Sicherheit und das im Stehen, weil ich draussen nur selten einen Tisch oder Stuhl habe.
a, die Kamera kommt in die rechte Hand
b, das montierte Objektiv wird entrastet
c, das längere, neue Objektiv wird unter den linken Arm gesteckt, Markierung nach oben
d, der Deckel am neuen Objektiv wird gelöst und kommt in die linke Hand - ab jetzt läuft die schutzlose Zeit !
e, das montierte Objektiv wird gelöst und die Kamera schnell zum neuen Objektiv bewegt und montiert
f, der Deckel kommt auf das demotiert Objektiv - geschafft
Je schneller die Schritte d bis f ablaufen, desto weniger wird der Sensor der Umgebung schutzlos ausgesetzt.
Besonders bei spiegellosen Kameras ist das wichtig, da der Schutz des Sensors durch den Spiegel entfällt.
Bei mir sind Objektivinnenseite und Sensor stets senkrecht, für den Sensor günstiger wäre es, wenn die Kamera nach unten gehalten werden würde. Dann würde sich ab Staub auf dem Objektiv, das jedoch leicht zureinigen ist ablagern.
Die offene Kamera nach oben zu halten ist ein NO-GO, jedoch bei Profis auch zu sehen, die regelmäßig ihren Sensor reinigen.
3., Fall zwei: ein kürzeres Objektiv soll montiert werden
Dann ist der Ablauf wie unter zwei nur spiegelverkehrt.
Das längere Objekt mit der Kamera kommt unter den linken Arm, das kürzere in die rechte Hand.
Bei zwei kurzen Objektive wir es schwierig, eines so unter den Arm zu klemmen, dass es beim Demontieren der Kamaera fest unter dem Arm bleibt. Da Klemme ich es oftmals zwischen die Oberschenkel.
4., Staubiges oder salziges Umfeld und auch hohe Luftfeuchtigkeit
IWenn es hier keine Möglichkeit gibt in einen geschützten Raum (Auto, WC, Gaststätte, Kirche, ...) zu gehen, hilft ein gelber Sack. Der ist klein und leicht, immer in meinem Rucksack und außerdem transparent.
Ich wechsle dann in dem gelben Sack.
Das Objektiv und die Kamera mit dem Objektiv sowie meine Arme kommen in den Sack, möglichts tief hinein.
Den gelben Sack lege ich auf meinen Rucksack und der Wechsel erfolgt in ähnlicher Weise wie oben, nur dass ich eben nichts unter dem linken Arm einklemme und statt dessen dieses Bauteil auf den Rucksack lege.
Ihr
Thomas Kögl (7-2018)