Das Erstellen von Panoramen aus mehreren Bildern ist in den letzten Jahren stark vereinfacht worden.
Sofern man schon eine Panoramafunktion in der Kamera hat, ist dies zwar von der Handhabung noch einfacher, hat aber auch weniger gestalterische Möglichkeiten.
Nachstehend wird die Panoramafunktion von Adobe Camera Raw (ACR) erläutert, die sich aber nicht sehr von anderen Bildbearbeitungsprogramme unterscheidet.
Vorbereitung
Objektivwahl
Maßgebend für die Objektivbrennweite ist die Höhe des gewünschten Bildes. Die hängt davon ab, wieviel Vorder- und Hintergrund in das Bild soll. Bei Architekturpanormas ist dies naturgemäß mehr als bei Landschaftspanormas.
Längere Brennweiten (Tele) haben den Vorteil weniger zu verzeichnen, so dass man einen geringeren Überlappungsbereich der einzelnen Bilder benötigt.
Stativ
Da die einzelnen Bilder möglichst horizontal zueinander passen sollen (der Horizont oder die Wasserlinie sollten schon horizontal sein) empfehle ich hier ausnahmsweise ein Stativ, das eine Libelle haben soll, mit der man die Drehscheibe absolut ins Wasser stellen kann.
Panoramakopf
Ein Panoramarasterkopf zwischen Stativ und Kugelkopf kostet nur 35€ und vereinfacht das photographieren und verschwenckt mit jeweils demselben Überlappungsbereich.
Fernbedienung
Auch diese, als Funkfernbedienung oder als Handyapp, erleichtert die Bedienung und verhindert Bewegungsunschärfe durch das Auslösen. Alternativ kann aber mit dem Selbstauslöser, mindestens 3 Sekunden, gearbeitet werden.
Photographieren
Kamaraeinstellung
Da in jedem Einzelbild der Schärfentiefebereich gleich sein soll und die Qualität ebenfalls, wählen wir ISO und Blende vor und lassen uns für jedes einzelnen Bild die Belichtungszeit vom Photoapparat berechnen. Diese wird stets unterschiedlich sein, da ja in die unterschiedlichsten Richtungen zur Lichtquelle photographiert wird.
Der Bildstabilisator wird ausgeschaltet (Steady Shot off), wie immer bei Stativphotographien.
Stativ
Die Stativdrehscheibe wird mit Hilfe der Libelle absolut horizontal ausgerichtet, die Kamera montiert. Meist verwende ich die Kamera im Hochformat, um mehr Höhe in das Bild zu bekommen.
Als erstes überprüfe ich, ob der Winkel, der gerastert wird zu einer etwas 25%-igen Überlappung führt und stelle dies ggf. am Rasterkopf nach.
Zum Fokussieren nutzen wir den Autofokus. Dazu schwenken wir die Kamera in den Bereich, in dem wir die meiste Schärfentiefe benötigen, fokussieren mit dem Autofokus vor, schalten auf manuell um, und justieren manuell nach.
Belichten
Das erste Bild mache ich von meiner Hand. Dann weiss ich bei der Bildsichtung, dass die nachstehenden Bilder zusammengehören.
Das zweite Bild mache ich etwas weiter links als später mein linker Rand sein soll, weil bei Panoramen naturgemäß viel abgeschnitten wird.
Dann folgen alle andern Bilder schrittweise nach rechts.
Dabei nutze ich entweder den Rasterkopf und bin mir meiner 25%-igen Überlappung sicher oder ich muss jeweils am Monitor überprüfen, dass der Überlappungsbereich ausreichend groß ist.
Das Nachschwingen des Statives beim Auslösen überbrücke ich durch den Selbstauslöser oder einen Fernauslöser.
Das vorletzte Bild geht wieder über den rechten Rand hinaus.
Das letzte Bild ist dann wieder meine Hand, um das Ende der Serie zu kennzeichnen.
Bildentwicklung
Die Bilder werden von der Kamera auf den PC übertrage.
In der Bridge werden die Bilder nach Erstellungszeitpunkt sortiert.
Die Bilder zwischen zwei Händen (Serie) werden markiert und in ACR geladen.
Dort werden alle markiert - CMD-A- und zu einem Panorama montiert.
Die besten Erfahrungen habe ich dabei mit der zylindrischen Montage gemacht.
Anschliessend wird mit dem Freistellungswerkzeug, das gesamte montierte Bild aufgerufen und mit dem Transformationswerkzeug die senkrechten Linien (Gebäude, Bäume, Laternen, …) gerichtet.
Dann wird der finale Bildausschnitt festgelegt und die normale Bildbearbeitung beginnt.
Ihr
Thomas Kögl ( 7- 2018 )