Ein Stativ ist das unagenehmste Zubehörteil. Wenn man es braucht hat man es nicht eingepackt und wenn man das sperrige und schwere Teil mitschleppt, braucht man es garantiert nicht.
Die Lösung für dieses Dilema hab ich nicht, aber nach und nach haben sich bei mir Kompromisslösungen entwickelt mit modularen, kleinen erweiterbaren Systemen und Mehrfachnutzung (zugleich Ski- und Wanderstock).
1., Kamera- und Zubehörhalterung
Alle Kameras und Stative sind mit dem einheitlichen Schnellwechselsystem (Betonung auf schnell) Arca Swiss ausgestattet.
An den Kameras kann man entweder eine kleine Platte fest montieren (erstes Bild) oder einen L-Winkel (zweites Bild) in den die Arca Platte für Hoch- und uwerformat integriet ist.
2., Standardstativ Rollei CT 5-C
Mein Standardsttiv hat 3-fach ausziehbare Beine (Drehverschluß und keine Kipphebel, die ausleihern), 3 kurze Beinchen (wenn man nicht so viel schleppen möchte) und einen gute fixierenden Kugelkopf (wichtig !).
Es kann auch als Einbein genutzt werden und ist sehr kompakt zusammenlegbar.
Die Mittelstütze ist demontiert, da zu schwingungsanfällig, und wird nur noch für Bodenaufnahmen (hängend) genutzt.
Das Stativ hat eine Nachschwingzeit von ca. 1,5 Sekunden, so dass kurze Belichtungszeiten oder die Verwendung des Selbstauslösers angebracht ist.
3., Outdoorstativ Novoflex Tripod mit Wanderstecken
Auf Treckingtouren oder beim Skifahren ist es sehr lästig extra ein Stativ mitzutragen.
Da wir zu zweit eh vier Stöcke haben, brauchen wir jetzt nur noch den "Verbindungskopf" im Rucksack mitrnehmen.
Bei der Lieferung waren 3 kurze Beine dabei, die keinen Platz wegnehmen und da der Verbindungskopf nicht mehr Platz braucht als ein kleines Objektiv hat sich das System, wie im letzten Bild gezeigt, zu meinem "Immerdabei" entwickelt.
Auf dem Bild sieht man noch den zweiten Rolleikugelkopf, den ich mir besorgte, und die Arca Aufnahmeplatte.
4., Magnethalter
Oftmals gibt es ja im stätischen Bereich Geländer, Schilder, etc.
Mit einer kleinen Bastelei (2 Topfmagnet, ein 2mmm Blech, 2 Fotoschrauben) lässt sich der Verbindungkopf da auch ohne Stativbeine halten.
Mit den Magneten hatte ich im Fotorucksack noch nie Probleme.
Auswikungen auf Speicherkarten, Magnetschalter, Sensorstabilisatoren, etc. gehören m.E. in die Gerüchteküche.
Um die Magnetwirkung (im und aus dem Rucksack raus) etwas zu begrenzen nutze ich sie allerdings als Halter für mein Überlebenswerkzeug (bin bekennender Weinfranke) oder meine Werkzeugkiste (Leatherman).
5., Makroschlitten
Der Makroschlitten für das Makrostacking (siehe Artikel 21) wurde auch auf Arca umgebaut und ist hier mit den Magneten auf einem Lampenschirm gerade befestigt.
6., Objekthalter 3-te-Hand
Um Objekte für die Makrophotografie zu halten, genügt ein Lötständer für weniger als 10 €.
7., Kamerahalterung am Rucksack
Von Peak Design gibt es eine Kamerahalterung, die am Rucksackträger oder Gürtel befestigt werden kann und sich bei uns im Lauf der Jahre sehr bewährt hat.
Die Kamera wird von oben eingeschoben und ist durch Drücken des roten Knopfes herausziehbar.
7., Kamerahalterung am Fahrrad oder Motorrad
Beim Radeln oder Motorradfahren war es mir immer lästig, stehen zu bleiben und den Foto auszupacken und wieder einzupacken,- mit dem Rennrad ohne Gepäckträger war es eh kaum möglich. Oftmals hab
ich dann kein Bild geschossen, obwohl so viel Interessantes am Wegesrand war/ist.
Jetzt hab ich eine Lösung gefunden:
Die Klemme mit Fotogewinde gibt es als Zubehör bei Stativen für Musiker.
Der Rest ist Arca-Swiss.
Hält bombig fest.
Vorsichtshalber hab ich die Kamera mit der Handschlaufe noch gesichert (Bild).
Man kann sowohl im Fahren als auch beim Stehenbleiben schnell fotografieren.
Es geht auch mit größeren Kameras, wenn nicht gerade das 70/200er dran ist.
Beim Motorradfahren ist ja die rechte Hand im Dauereinsatz, da geht es nur beim Stehenbleiben oder man montiert die Klemme auf die linke
Seite des Lenkers.
Statt der Arca-Swiss Klemmplatte hab ich auch den Capture Clip von Peak Design montieren. Der ist arretierbar (beim Mountenbiken sinnvoll)
und die Kamera ist noch schneller zur Hand.)
Erschütterungen und harte Stöße habe ich nur beim Rennrad (ungefedert) festgestellt,- die Kamera hat nach über 1000 km keinen Schaden dadurch erlitten
7., Panorama- und Kugelkopf
Die gösseren Stative habe ich mit einem besseren Kugelkopf Rollei T7S ausgestattet.
Für das komfortablere Erstellen von Panoramen wurde zwischen Stativ und Kugelkopf eine Rasterplatte Mengs DH-55D (35€) zwischengeschaltet.
8., Ein großes Stativ
Für den Studioeinsatz und den autogebundenen Einsatz kam noch ein sehr grosses steifes Stativ Rollei Alpha dazu.
Keine Mittelsäule, keine Klappmechanismen, aber sehr, sehr stabil.
9., Ultraleichtes Stativ
Da man ja auf Tour stets eine Flasche dabei hat, ist die Idee, diese, gefüllt oder im Schnee/Sand eingebuddelt als Stativ zu nutzen. Als Kamerahaltung dient ein kleiner Kugelkopf verbunden mit einem weiteren Flschendrehverschluss:
Alternativ zur Flaschenlösung wurde als weitere Ergänzung eineAussengewinde abgeschnitten, mit einem Kork versteift und einem Magneten versehen,- zur Befestigung an Schildern, Rohren, ...
Gewichtsvergleich:
Stativ -sibern 46 gr (sehr wackelig)
Flaschenstativ mit sehr gutem Kugelkopf 80 gr
Zusatzhalterung Magnet 28 gr
Die obere Schraublösung wurde verworfen. Alle Verbindungen vor dem Kleben:
Kleines Resumee:
Mittlerweilen nutze ich das Standard- und große Stativ nur noch im Studio oder wenn ich es nicht tragen muß (Auto).
Das Tripod mit den kurzen Beinen oder dem Magnethalter ist so unkompliziert und leicht, dass es fast immer dabei ist.
Und wenn wir mit den Stecken unterwegs sind, ist der Tripodkopf auch dabei.
Die Kamerabefestigung am Rucksack möchten wir nicht mehr missen, um beide Hände frei zu haben und schnell den Photo zur Hand zu haben.
Die Kamerabefestigung am Rad hat sich in den Alpen sehr bewährt.
Ihr
Thomas Kögl (6-2018, 7-2018 ,3-2021)