Bergsteigen - kurze Technikwiederholung

Der Umgang mit dem Seil

Gehen - Tempo

Rhythmisches, energieeffizientes Gehen ist nicht einfach.

Ständiges Stehenbleiben, Orientieren, Verschnaufen, An- und Ausziehen kostet Energie.

 

Deswegen ein paar Tipps:

  • Leicht fröstelnd starten. Der Körper produziert nach 30 min gleichbleibend viel Wärme.
  • Langsam mit bewusst gleichförmigen Schritt starten
  • Wenn man noch zu wenig Körpergefühl hat nach Pulsuhr (z.B. nie über HF 100) gehen)
  • Pausen nach festen Zeiten (bei 8 Std ca. 1 Std Pause = 13%)
    • Nach                      1 Stunde:    5 min Trinken
    • Nach                      2 Stunden: 10 min Nahrung
    • Nach                      3 Stunden:   5 min
    • Nach                      4 Stunden: 15 min Mittag
    • Nach jeder weiteren Stunde :    5 min
  • Vor dem Absteigen wieder wärmer anziehen, ggf, durchschwitzte Kleidung wechseln

Modern GPS-Uhren können, wenn man den Track hochlädt die Ankunftszeit und den Sonnenuntergang anzeigen, so dass man sieht, ob man in die Dunkelheit kommt.

 

Gehen - Technik

Bergauf: 

  • extrem kleine Schritte und keine hohen Stufen, lieber Kleinstserpentinen 

Bergab:

  • vollsohlliger Aufritt für maximale Reibung des Fusses
  • kein voll ausstrecktes Bein
  • Schwerpunkt über den Ballen und nicht hinten, da man dann leicht rutscht
  • nicht springen, ausser man ist sicher zu Fuß
  • im Geröll kontrolliert rutschen, am Besten mit Stöcken

 

Stöcke bergauf: 

  • nur zur Gleichgewichtsstabilisierung, wenn man „wackelig“ ist
  • niedrig greifen, beim Tourenstock Daumen in die Schlaufe und tief fassen

Stöcke bergab: 

  • lang fassen, ggf. Doppelstockeinsatz
  • bewusst zur Knieentlastung einsetzen

Stöcke am Hang: 

  • hangseitig kurz, talseitig lang fassen

Stöcke beim „Klettern“:

  • wenn eine Hand gebraucht wird, beide Stöcke mittig mit der talseitige Hand fassen
  • wenn beide Hände gebraucht werden, Stöcke an den Schulterriemen anklipsen oder quer zwischen Rucksack und Rücken schieben.

 

Teleskopstöcke haben m.E. nur den Vorteil des kleinen Packmasses. Die optimale Greiflänge des Stockes variiert im Gelände so schnell, dass (Ski-)Tourenstöcke mit einem langen Greifbereich geeigneter sind.

 

Gehen in der Gruppe

Jeder hat am Berg sein eigenes optimales Tempo. In der Gruppe sind aber oftmals Sicherheitsaspekte maßgebend, so dass der „Herzschlag der Gruppe“ das Tempo bestimmt.

 

Bergauf und bergab:

  • Im einfachen Passagen sollte der, der sich gerade am schwersten tut, das Tempo bestimmen und vorne gehen und der „Führer“ dahinter.
  • In schwierigen Passagen geht der „Führer“ vorne und der, der sich schwer tut, unmittelbar dahinter, damit die Gruppe nicht auseinanderreisst.
  • In Kletterpassagen geht bergauf immer abwechselnd ein Routinierterer (als Berater) hinter einem Unsichereren, bergab geht der Routinierterer (als „Fänger") voraus.

 

Gehen auf Firn und Schnee

  • Mit der Schuhkante ,hart und horizontal, eine Stufe/Tritt schaffen
  • Zum Berg orientiert, möglichst leicht bergauf, gehen (spitzer Winkel)
  • Aufrechter Gang, da nur eine punktuelle Reibungsfläche der Sohle zu Verfügung steht
  • Bei Neuschneeauflage muss die Stufe bis in den kompakten Altschnee gehen (Schneebrettgefahr)
  • Einzeln gehen, ggf. ersten sichern und Fixseil ziehen, am Fixseil queren, letzten sichern.

 

Beim Sturz sofort auf den Bauch drehen und mit Händen, Ellenbogen, Knien, Pickel bremsen.

 

 

Quelle:

Bergundsteigen.com

Bergundtal.ch